Apple Watch Ultra im Sporttest |MÄNNER GESUNDHEIT

2022-10-12 17:23:17 By : Ms. Jenny J

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Für Sportler ist eine Apple Watch schon sehr lange eine Top-Wahl. Die Smartwatch ist wasser- und staubdicht, besitzt integriertes GPS und ein Höhenbarometer, misst die Herzfrequenz am Handgelenk, erkennt viele Sportarten automatisch und liefert umfangreiche Trainingsdaten und -auswertungen.

Die neue Apple Watch Ultra ist allerdings nicht nur eine größere, robustere Version der klassischen Apple Watch mit mehr Akkuleistung. Im Fokus sind vor allem Outdoor-, Wasser- und Extremsportler – wie etwa Trailläufer, Kletterer, Alpinisten und Taucher. Wir haben die Outdoor-Uhr 2 Wochen lang beim Laufen, Hiken, Klettern und im Wasser getestet und sagen, für wen die Ultra wirklich geeignet ist.

Die Apple Watch Ultra hat zunächst einmal alle Features der aktuellen Apple Watch 8 (Hier kannst du die Apple Watch 8 bestellen) – inklusive eines neuen Temperaturmessers zur Eisprungprognose und der Unfallerkennung beim Autofahren. Die Sportfunktionen sind umfangreich:

Zusätzlich zu den Sportfunktionen trackt die Apple Watch den Schlaf mit Schlafphasen und Atemfrequenz, kann ein EKG erstellen, misst die Blutsauerstoffsättigung, erkennt Stürze und bietet alle erweiterten Funktionen einer Smartwatch. Tatsächlich lassen sich zum Beispiel auf dem großen Display mittels Bildschirmtastatur einigermaßen bequem Nachrichten beantworten.

Die Apple Watch Ultra hat ein sehr robustes Titangehäuse, dessen leicht erhöhter Rand das kratzfeste Displayglas komplett umschließt. Der Bildschirm ist anders als bei den anderen Apple-Uhren flach und nicht abgerundet. Und mit 2000 Nits doppelt so hell wie bei der Apple Watch 8. Das Gehäuse ist höher, das Display misst 49 mm (statt 45 mm). Folge: Die Ultra ist wesentlich klobiger und schwerer, wiegt zirka 62 Gramm (statt 40 Gramm bei der Apple Watch 8). 3 Mikrofone sorgen für besseren Sound bei Gesprächen, störende Windgeräusche werden zudem reduziert. Im Test war die Gesprächsqualität selbst bei starkem Wind sehr gut. Da helfen auch die 2 Lautsprecher, die den Ton bei Telefongesprächen wesentlich lauter ausgeben als bei anderen Apple Watches.

Mit an Bord ist auch eine SOS-Sirene, die im Notfall ein Audiosignal mit 86 Dezibel absetzen kann, das man bis zu 180 Meter weit hören soll. Die Krone ist größer und steht zusammen mit der Seitentaste etwas hervor, so dass man beides auch bequem mit Handschuhen bedienen kann. Neu ist ein Knopf auf der linken Seite der Uhr, der Aktionsbutton, den man mit einer von 8 Funktionen belegen kann (z.B. ein Training starten, mit der Kompass-App einen Wegpunkt setzen, die Backtrack-Funktion starten, die Taschenlampe anstellen, die Stoppuhr starten). Plus: Die Ortung per GPS wird genauer, die Ultra nutzt ein Dual-Frequenz-GPS.

Zusätzlich gibt es ein Wegweiser-Ziffernblatt mit Nachtmodus, das die neue Kompass-App sehr schön integriert – sogar mit einem Live-Kompass. Mit dieser kann ich unterwegs Wegpunkte setzen und mich zu diesen zurücknavigieren lassen. Und: Die Apple Watch Ultra hält Temperaturen von -20 bis 55 Grad Celsius aus und ist ein voll ausgestatteter Tauchcomputer.

Bei Normalnutzung hält die Ultra 36 Stunden durch, das wäre doppelt so viel wie bei allen anderen Apple Watches. Im neuen Stromsparmodus (hier wird das Always-On-Display ausgeschaltet und Aktualisierungen reduziert) bis zu 60 Stunden. Ultraläufer könnten damit etwa 12 Stunden tracken. Im Stromsparmodus ist auch ein Langdistanz-Triathlon drin. Im Test hielt der Akku 2 Tage in den Bergen durch – dabei konnte ich 2x 5 Stunden ein Training aufzeichnen. Der Akku lädt in 1,5h voll, in 1h ist er bei 80 %.

Die Apple Watch Ultra gibt es seit dem 23. September 2022 im Handel. Sie kostet 999 Euro. Hier kannst du die Apple Watch Ultra bestellen. Apple bietet sie nur als LTE-Version an, also mit Mobilfunk-Modul. Allerdings muss man das nicht nutzen bzw. die damit bei den Netzanbietern verbundenen Extragebühren zahlen.

Für die Apple Watch Ultra gibt es 3 unterschiedliche Spezialarmbänder, je nach Sportart: Trail, Alpine, Ocean.

Voraussetzung, um die Apple Watch Ultra zu verwenden: ein iPhone 8 (oder neuer) mit iOS 16 (oder neuer).

Aufgepasst: Für Sparfüchse können sich jetzt die Vorgängermodelle, beispielsweise die Apple Watch SE 2021 lohnen.

Ausdauersportler bekommen grundsätzlich mit einer Apple Watch ein super Trainings-Tool mit vielen Sportfunktionen. Mit den neuen Laufmetriken (etwa Bodenkontaktzeit, Herzfrequenzzonen, Leistung, Pacer), die es für alle Apple Watches (ab Series 4) per Software-Update WatchOS 9 gibt, erhalten insbesondere Läufer eine Vielzahl an Auswertungs- und Tracking-Funktionen. Ich kann eigene (Intervall-) Trainings anlegen, meine persönliche Pace errechnen und nach Herzfrequenzzonen laufen. Auch Schwimm- und Radfahr-Workouts lassen sich damit sehr gut planen, aufzeichnen und auswerten. Bei Letzteren allerdings mit der Einschränkung, dass ich zumindest mit Apples Trainings-App keine Watt- oder Trittfrequenzsensoren koppeln kann. Das geht aber mit Drittanbieter-Apps per Bluetooth, etwa bei Strava. Beim Triathlon-Workout wechselt die Uhr ganz automatisch zwischen den Disziplinen.

Beim Test fällt insbesondere das helle, große Display der Ultra auf, dass ich selbst bei grellem Sonnenschein immer gut ablesen kann. Plus: Aufgrund der Displaygröße kann ich mir jetzt pro Screen beim Laufen 6 Werte gleichzeitig anzeigen lassen. Apple selbst lobt das Dual-Frequenz-GPS als bestes GPS-Tracking in einer Sportuhr. Insbesondere in Häuserschluchten oder im Wald soll das Vorteile bringen. Bei Testläufen gegen eine Apple Watch 8 in der Hamburger Innenstadt hatte die Ultra tatsächlich den Startpunkt und Teile der Route etwas genauer getrackt. Allerdings sind alle Apple Watches beim Aufzeichnen von GPS-Daten und auch der Herzfrequenz sehr verlässlich und genau.

Apple führt zudem bei der Ultra endlich Funktionen ein, die bei anderen Laufuhren schon lange Standard sind: Auf Wunsch sehe ich beim Start eines Lauftrainings eine GPS-Anzeige, die zeigt, wann ich vollen Empfang habe. Plus: Ich kann mein Workout jetzt manuell per Präzisionsstart beginnen – und nicht nur mit einem 3-2-1-Countdown. Drücke ich 2 Buttons gleichzeitig kann ich das Workout schnell pausieren.

Fazit: Für Ausdauersportler wie Läufer ist die Apple Watch Ultra eine sehr gute Wahl. Einsteiger und Freizeitläufer, die der hohe Preis nicht abschreckt, bekommen zu den Smartwatch-Features einen exzellenten Lauftracker mit vielen Zusatzfunktionen. Top: Das große, helle Display ist sehr einfach abzulesen und zu bedienen. Nachteile: Ambitionierte Läufer werden individuellen Datenexport zu ihrer präferierten Trainingsplattform vermissen.

Die Apple Watch Ultra ist WR100 zertifiziert und mit einem Tiefen- und Wassertemperatursensor ausgestattet. Ich kann damit bis 40 Meter tief tauchen. Die hauseigene Tiefe-App startet automatisch, wenn ich 1 Meter unter Wasser bin, perfekt zum Schnorcheln oder Apnoetauchen. Das hat beim Test im Schwimmbecken einwandfrei funktioniert. Sie zeigt auch Warnungen zur Maximaltiefe und geringem Akkustand. Mit der Oceanic+-App wird die Uhr zum voll ausgestatteten Tauchcomputer. Damit lassen sich komplette Tauchgänge planen, tracken und teilen – inklusive Sicherheitsstopps, Tauch- und Nullzeiten, Wassertemperatur, Tauch- und Sichtbedingungen, Wetter- und Strömungsdaten, Warnungen bei maximaler Tauchtiefe, zu kalter Wassertemperatur, zu schnellem Aufstieg und für den Sicherheitsstopp. Die Oceanic+-App ist sogar ein Tauchtagebuch. Allerdings ist sie noch nicht erschienen und nicht ganz kostenlos. Fürs Schnorcheln wird sie gratis sein, die Tauchversion gibt's wohl nur gegen Aufpreis. In den USA kostet der Service z.B. 10 Dollar im Monat oder 5 Dollar am Tag.

Trailrunner und Hiker können mit der neuen Kompass-App Wegpunkte setzen und sich zu diesen navigieren lassen. Nach Auswahl des Zieles sehe ich, in welcher Richtung und in welcher Entfernung ein Wegpunkt liegt. Die Punkte markiere ich auf dem Display oder per Aktionsbutton. Ich kann sie mit speziellen Symbolen (etwa Zelt oder Auto) gestalten und benennen. Mit gestarteter Backtracking-Funktion ist es möglich, per Linie auf dem Display meine Schritte zurückverfolgen, wenn ich mich verirrt habe. Das soll auch im Hintergrund automatisch aktiviert sein, wenn man Bereiche ohne Netzabdeckung durchquert. Im Test hat das leider nicht funktioniert. Heißt: Das Schritte-zurückverfolgen-Feature solltest du im Zweifel immer beim Start auf einem unbekannten Trail aktivieren.

Die Kompass-App mit ihren neuen Funktionen ist allerdings kein spezielles Ultra-Gadget, es gibt sie für Apple Watches (ab Series 4). Schade: Apple bietet kein Offline-Kartenmaterial (etwa topografische Karten) auf der Watch, wie es bei vergleichbaren Uhren, etwa der Garmin Epix 2 oder Fenix 7 schon lange Standard ist. Das aber wäre fürs Navigieren im Gelände ohne Handynetz die Ideallösung. Hier könnte man sich nur mit Drittanbieter-Apps behelfen.

Alleinstellungsmerkmal der Ultra: eine Notfall-Sirene, die ein 86db-Signal sendet, dass bis zu 180 Meter weit reicht. Auch ist die Uhr sehr robust: Beim Klettern und Bergsteigen haben leichte Kontakte mit dem Fels Gehäuse und Glas nichts ausgemacht.

Apples Ultra Watch richtet sich offiziell an Extrem-, Wasser- und Abenteuersportler. Diese, so sie denn ihre Aktivitäten tracken, haben vermutlich bis jetzt eher klassische Outdoor-Uhren wie die Garmin Fenix oder Epix favorisiert. Lohnt sich ein Umstieg? Das kommt auf den persönlichen Anspruch an. Wer mehrtägige oder wochenlange Outdoor-Aktivitäten plant, wird mit der Akkuleistung der Apple Watch Ultra Probleme bekommen. Diese hält nur 2 Tage (im Stromsparmodus 3-4 Tage) durch, während zum Beispiel die Fenix 7 von Garmin locker 10 Tage (ohne Always-on-Display bis 20 Tage) nicht geladen werden muss. Und: Mit der Fenix 7 kann ich vieles koppeln, bei der Ultra geht nur Bluetooth. Heißt: Der mehrtägige Ultraläufer wird eine Apple Watch nicht nutzen wollen. Wer allerdings eine einzige Uhr für alles sucht, nur 1-2 Tage unterwegs ist, und den Komfort einer robusten, voll ausgestatteten Smartwatch mit allen Gesundheits-, Sicherheits- und Nachrichtenfeatures haben will, bekommt mit der Apple Watch Ultra aktuell das perfekte Tool. Für Taucher ist die Uhr ohnehin ideal.

Als reine Smartwatch und Multisporttracker gehört die Apple Watch Ultra zu den besten Angeboten auf dem Markt. Wem die Ultra zu teuer ist, der bekommt zum Beispiel mit der Apple Watch 8 ein weniger robustes, aber ähnliches Sporttool an die Hand. Vielleicht wäre auch das Vorgängermodell, die Apple Watch 7, etwas für dich.

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